Psychosomatik
Der Ausdruck "Psychosomatik" steht für die Beziehungen zwischen Seele und Körper und den Einfluss der Seele auf den Körper. Er bezeichnet in der Medizin eine Krankheitslehre, die bei fast allen Krankheiten und Beschwerden, insbesondere bei einer bestimmten Gruppe von ihnen (wie zum Beispiel: Asthma, Magengeschwür, Colitis ulcerosa, Magersucht) davon ausgeht, dass bei ihrer Entstehung seelische Faktoren eine ursächliche Rolle spielen. Der Ausdruck wurde bereits im Jahre 1818 von dem Arzt Johann Christian August Heinroth (1773-1843) geprägt. Er war der erste deutsche Professor für damals sogenannte "psychische Heilkunde" in Leipzig und betrachtete als ein extremer Theozentriker den Körper als das Organ ("Werkzeug") der Seele. So gelangte er schließlich zu der Ansicht, dass psychische Krankheiten und ihre psychosomatischen Auswirkungen auf den Körper Folgen der Sünde seien. Zwar hat sich diese absurde Idee in der Medizin nicht durchgesetzt. Aber die Psychosomatik wurzelt heute nach wie vor in ähnlichen Spekulationen (→ Psychoanalyse).
Hier ist ein wichtiges, umfassendes Lehrwerk:
Psychosomatische Medizin: Theoretische Modelle und klinische Praxis. Herausgeber: Adler, Rolf H.; Herzog, W.; Joraschky, P.; Köhle, K.; Langewitz, W.; Söllner, W.; Wesiack, W. 7. Auflage, Elsevier GmbH 2011. 1376 Seiten, 176,00 €.